Warum wird das Volk über die weltweite Zunahme von Währungsreformen und mögliche Fluchtwege dummgehalten?
 

Weil das Thema Währungsreform in Deutschland im Hinblick auf die innerhalb eines Menschenlebens bevorstehende Währungsumstellung ("Euro") tabu ist. 

Und weil man die da unten glauben machen möchte, daß Währungsreformen von denen da oben nur mit größter Zurückhaltung, höchstem Verantwortungs-gefühl und somit nur ganz, ganz selten vorgenommen werden. 

Kurz:
Der Sparer soll sich einbilden, daß sein Geld zu 99 Prozent sicher sei. 
In Wahrheit stehen die Chancen weltweit 99:1, daß Papiergeld
-Rücklagen mindestens einmal pro Generation für ungültig erklärt und/oder um eine oder gar mehrere Nullen gemindert werden. 

Grund: 
Regierungen pflegen Währungen mit leichter Hand und oft schneller zu wechseln als "unsereins das Hemd." 
Allein seit 1948 fühlten sich 130 Staaten bemüßigt, ihre Finanz- und Schuldenprobleme per Banknotentausch zu lösen.

Insgesamt kam es im letzten Jahrhundert zwischen Svalbard und Südshetland zu mehr als 200 Währungsumstellungen. 

Rund eine Hälfte davon stellten echte Paritätsverschiebungen dar
(z.B. 1991 in Nicaragua: 5 Mio Cordobas für 1 Goldcordoba), die andere lediglich Namensänderungen etwa aus politischen Gründen (so wurden 1973 aus Ostkaribischen Dollar Barbados-Dollar) oder Systemwechsel (wie 1955 auf Zypern, wo man das krumme englische Pfund- auf das Dezimalsystem umfunktionierte).

Besonders abschreckendes Beispiel: Brasilien. 
Bis Anfang 1967 kursierte in dem Sambaland der Ur-Cruzeiro, benannt nach einem halbwegs zwischen Rio de Janeiro und Sao Paulo gelegenen Städtchen. Ab 13.02.1967 sah man sich gezwungen, das von der Inflation ausgehöhlte Geld tausend zu eins in Neue Cruzeiros umzutauschen. Damit dem düpierten Sparer das einschneidende Ereignis nicht allzu lange im Gedächtnis härten blieb, strich man 1970 das Wort "Neu"und hatte damit scheinbar wieder den Status quo hergestellt 
(auch Frankreich tilgte aus den gleichen Erwägungen 3 Jahre nach seiner am 01.01.1960 durchgeführten Hundert-zu-eins-Umstellung von Francs auf Nouveau-Francs die Bezeichnung "Nouveau"). 

Trotzdem war schon 1986 auch der wiedererweckte Cruzeiro nichts mehr wert und maßte im Verhältnis 1000:1 in sogenannte Cruzados gewechselt werden: 1989 folgte der Neue Cruzado, wiederum in der Relation 1000:1. Nach einer Schamfrist von 1 Jahr wurde nicht nur wie gehabt das diskriminierende "Neu" eliminiert, sondern auch gleich der alte Name Cruzeiro wieder aus der Mottenkiste geholt. Doch es lief nichts: Im August 1993 war die Wandlung von 1000 Cruzeiros in 1 Neue Währungseinheit fällig - diesmal den Cruzeiro Real, was man etwa mit "wahrem Cruzeiro" übersetzen konnte, aber auch "königlichem Cruzeiro". Doch schon im Juni 1994 kam der nächste Streich: 2750 Cruzeiro wurden zu 1 Real; so hieß einst im 14. Jahrhundert eine ehrwürdige portugiesische Silbermünze. Was alles sehr lustig nach Karneval in Rio klingt, bedeutete für die betroffenen Brasilianer, dass sie nach jeder dieser Aktionen ihrer Ersparnisse verlustig gingen und beispielsweise Lebensversicherungspolicen nur noch für hinterlistige Zwecke verwenden kannten. Dabei hatte man dem Stimmvieh vor jedem Währungswechsel hoch und heilig versichert, das neue Geld sei hundertprozentig sicher, es bestünde keinerlei Grund zur Besorgnis und wer anderes behaupte, sei ein Schwarzmaler und Unruhestifter. 

Merke:
Die größten Lügen werden nicht nur nach einer Jagd und vor einer Wahl erzählt, sondern vor allem auch dann, wenn eine Währungsreform ins Haus steht.

Die über hundert währungstechnischen Bäumchen-wechsele-dich-Spiele, die man seit dem Jahr der D-Mark-Einführung auf den fünf Kontinenten über die Bühne zog, beginnen bei Äquatorialguinea (1985: 4 Bipkwele = 1 CFA Franc), führen über Korea-Nord (1959: 100 Alte Won = 1 Neuer Won) oder Korea-Süd(1953: 100 Wort = 1 Hwan;1962: 10 Hwan = 1 W) und enden bei Zaire (1967: 1000 Kongo-Francs = 1 Zaire; 1993: 3.000.000 Zaires = 1 Neuer Zaire). 

Stets und überall war es der kleine Mann, dem letztendlich die Rechnung präsentiert wurde und nicht selten mußte er, siehe besonders krasses Beispiel Zaire, mit Hungern zahlen. Der für die Misere verantwortliche Zaire-Diktator Mobutu Sese Soken Kuku Ngebendzu wa za Banga (übersetzt: "Der unerschöpfliche Hahn, der jede Henne deckt) dagegen lebte weiter in Saus und Braus, wie auch deutsche Politiker- und Bankiersgrößen, die heute noch dem "Euro"-Wahnsinn das Wort reden.

Zur öffentlichen Sparer-Verdummungsstrategie gehört nicht nur das Unter-der-Decke-halten der weitverbreiteten Währungs-Endlichkeit, sondern auch das Nicht-an-die-große-Glocke-Hängen von erfreulichen Ausnahmen im globalen Abwertungsdschungel. 

Würden Schröder und Eichel dem Volk auf die Nase binden, daß wir mitten in einer Blütezeit der Geldkräche leben, dass es jeden Moment die eigene Währung treffen kann, dass es aber durchaus eine Devise gibt, auf die diese triste Aussicht nicht zutrifft - dann käme es sofort zu einem Run auf dieses Supergeld und die eigenen Aluchips gingen noch schneller den Bach hinunter. 

Die Währung, von der Ihre Regierung nicht möchte, daß Sie Ihre Ersparnisse in sie wechseln, ist der Schweizerfranken. 
Wir wetten mit Ihnen tausend Fränkli gegen ebenso viele Neue Zaire, daß der CHF in absehbarer Zeit auf keiner Währungsreform-Liste erscheinen wird und Inhaber desselben nie so arm sein werden wie am Ende die Euro-Besitzer. Dafür bürgt schon der seit fast zwei Jahrhunderten geradliniger Verlauf der Geschichte des Franken: 

Eingeführt wurde er während der Helvetischen Republik, und zwar konkret im Jahr 1799. Im 19. und 20. Jahrhundert benutzte man ihn in größeren Werten, beispielsweise dem 20-Franken-Stück, gern als Goldumlaufwährung (=Münzmaterialwert entspricht dem Nennwert). Damals war er sozusagen l00% goldgeeckt, was bis heute nicht verwässert, sondern im Gegenteil defacto bis 135% gesteigert wurde. An der Wertbeständigkeit des Franken änderte weder seine Dezimalisierung im Jahr 1850 etwas (damals unterteilte man den Franken in I00 Rappen) noch die Tatsache, dass bis zum Entstehen der Eidgenossenschaft in I848 jedes Kantönli das Recht hatte, zusätzlich einige Münzwährungen auszugeben. Etwa Angsten, Batzen, Bisolli, Cavallotti, Corunti, Dicke, Dublonen, Dukaten, Ecus, Gulden, Kronen, Obole, Oergtli, Parpaiolles, Pfund, Piststolen, Plapparts, Schillinge; Soldi, Spargürti, Taler u.a.m. Ab 1907 oblag das Hüten der Währung der Schweizeraschen Nationalbank. Mit dem Erfolg, dass zwar seitdem die Banknoten von Zeit zu Zeit modernisiert wurden, aber sich am Schweizer Geld nichts änderte. Weder kam man auf die Idee; das Wörtlein "Neu" vor den Franken zu stellen, noch-irgendwelche Nullen daraus zu streichen und einen Euro-Franken wird es schon gar nicht geben. 

Und wenn Sie heute in eine Anleihe oder eine Lebensversicherung auf CHF-Basis investieren, können Sie ziemlich sicher sein, am Tag X auch wieder Franken herauszubekommen. ("Daß diese Franken schon bald an den Euro gekoppelt werden, wie Schweizer Banken gern verbreiten hat bereits die FAZ als Zweckgerücht entlarvt, das den Sinn hat, den Franken vom Aufwertungs-druck zu entlasten und jene Devisenhändler zu verunsichern, die künftige Währungsgewinne wittern") 


 

http://www.eic-ag.com/eng/weltwirtschaft.htm