Umverteilung durch den Staat!

Kurzer Vorabkommentar:
»» Aufgrund der etwas dünnen Datenlage (vor allem was die Kapitaleinkünfte betrifft), muß die folgende Betrachtung jahresübergreifend erfolgen. Im Grunde tut das aber nicht viel zur Sache, denn die grundsätzlichen Verhältnisse werden in etwa gleich geblieben sein.
»» Steuerliche Aspekte werden weitestgehend vernachlässigt.
»» Bitte auch ganz unten weiter lesen: BRD: Festverzinslicher Wertpapiere von Emittenten mit Sitz in Deutschland

Zuerst einmal ein paar Zahlen:


Zinszahlungen des Bundes seit 1962 (kumuliert) = 687,99 Mrd.€ (>>)

Gesamtstaatliche Zinszahlungen seit 1991 (kumuliert) = 884,09 Mrd.€ (>>)

Jahresdaten zum Vergleich Mrd. €
Dividendenzahlungen aller deutschen AG 2003: 16 (>>)
Nettozinsaufwand deutscher Unternehmen 2001: 31,5 (>>)
Zinsüberschuss aller Banken 2001 79,1 (>>)
Staatlicher Nettozinsaufwand pro Jahr (Durchschnitt 2001-2003) 66,8 (>>)

Selbst wenn wir einfach mal die Dividenden und den Nettozinsaufwand zusammen schmeißen (47,5 Mrd.€), kommen wir nur auf 71% der Zinszahlungen des Staates. Und das ohne selbst zu leisten. Der Staat ist zwar die Voraussetzung zum Wirtschaften, aber er wirtschaftet (leistet) eben nicht selbst. Letztlich müssen die Unternehmen auch noch für die Zinszahlungen des Staates aufkommen. Zum Einen, über die eigenen, direkten Steuern, die sie zahlen müssen. Zum Anderen, über die Löhne, von denen im zweiten Schritt eben auch Steuern bezahlt werden (ohne Einkommen der Arbeiter [= Ausgaben der Unternehmen], keine Steuerzahlungen möglich).
Sicherlich, "Ottonormalverbraucher" bekommt einen Teil der staatlichen Zinszahlungen auch wieder zurück (z.B. über  Lebensversicherungen, Investmentfonds usw., die ja alle irgendwelche staatlichen Papiere im Portefeuille liegen haben). Aber ich habe das schon mehrfach erwähnt, die Frage ist doch, inwieweit "die Mehrheit" davon profitieren kann?

Folgende Graphik zeigt die jährlichen, zusätzlichen Einkünfte zum Grundeinkommen, ausschließlich aus "Kapital" (also Zinsen und Dividenden usw.), aufgeteilt in drei Berufsstände, und innerhalb dieser wiederum, in jeweils drei Einkommensklassen.



Um einen aussagekräftigen Vergleich zu bekommen, habe ich die beiden Extrema herausgezogen und tabellarisch aufbereitet. 1.) Selbständige mit hohem Einkommen, 2.) Arbeiter/Angestellte mit unterem Einkommen. Zusätzlich wird der Anteil der Kapitaleinkünfte gezeigt, der ausschließlich aus Quellen des Staates stammt.

Zur diesbezüglichen Datenerhebung, bitte ich die Quellen weiter unten und ganz unten
(
BRD: Festverzinslicher Wertpapiere von Emittenten mit Sitz in Deutschland) zu beachten!!! 

.
Selbständige,.hohes.Einkommen
 (ca..65.000€.jährlich).1
Arbeiter/Angestellte,.untere. Einkommen.(ca..19.000€.jährlich).1
. Jährliche Kapitaleinkünfte (aus Graphik entnommen) Von.den.jährlichen. Kapitaleinkünften links, diejenigen  ausschließlich durch Staatspapiere Jährliche Kapitaleinkünfte (aus Graphik entnommen) Von den jährlichen Kapitaleinkünften links, diejenigen ausschließlich durch Staatspapiere
. % % % %
Versicherungen 61,6 3.863,63 53,42 2063,18 62,5 545,45 53,42 291,27
Rentenwerte 8,0 500,00 1003 500,00 2,1 18,18 1003 18,18
Sonstige Wertpapiere 8,7 545,45 504 272,73 2,1 18,18 504 9,09
Bausparen 2,9 181,82 505 97,09 10,4 90,90 505 48,54
Sonstige Anlagen bei Banken 8,0 500,00 - - 10,4 90,90 - -
Sparguthaben 3,6 227,27 - - 10,4 90,90 - -
Aktien 7,2 454,55 - - 2,1 18,18 - -
Summe 100 6.272,73 - 2.933,00 100 872,69 - 366,98
Anteil der Kapitaleinkünften ges.aus Staatspapieren [%] ...46,8 ...42,1
Verhältnis Kapitaleinkünfte ausschließlich durch Staatspapiere Selbständige/Arbeiter 2.933,00/366,98.=.8
Verhältnis Einkommen Selbständige/Arbeiter
65.000/19.000.=.3,4
Beim schei.. Internet Explorer gibt es kleinere Darstellungsproblem der Tabelle. Bitte das zu entschuldigen!!! Bekomme ich nicht in den Griff!!

Was sehen wir?

1.) Der Anteil der Kapitaleinkünfte, ausschließlich durch Staatspapiere generiert, liegt bei Selbständigen mit hohem Einkommen bei 46,8%. Bei den Arbeiter/Angestellten der unteren Einkommensklasse nur bei 42,1%.

2.) Die Selbständigen mit hohem Einkommen, erhalten Zinseinkünfte vom Staat von durchschnittlich 2.933,00 € pro Jahr. Das ist 8-mal soviel, wie die Arbeiter/Angestellten der unteren Einkommensklasse mit 366,98 € erhalten. Und das, obwohl das Verhältnis der "Grundeinkommen" nur bei 3,4, zugunsten der Selbständigen, liegt. Oder anders herum formuliert: der Staat gibt dem, der eh schon 3,4-mal soviel verdient wie der andere, 8-mal soviel, als zusätzliche Einkünfte, dazu.

Bei all dem ist noch zu berücksichtigen, das "...Haushalte mit sehr hohem Einkommen (>35.000 DM je Monat)..."1 gar nicht enthalten sind. Außerdem handelt es sich bei obigen Daten um geglättete Durchschnittswerte, die innerhalb der einzelnen Kategorien auch Ausreißer nach oben haben.  Dazu aus dem "2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung":

"Die unteren 50% der Haushalte verfügen über etwas weniger als 4% des gesamten Nettovermögens, während die vermögensstärksten 20% der Haushalte rund zwei Drittel des gesamten Nettovermögens auf sich vereinen (s. Tabelle I.9). Auf das oberste Zehntel entfallen allein knapp 47% des gesamten Nettovermögens. Dieser Anteil des obersten Zehntels ist gegenüber 1998 um gut zwei Prozentpunkte gestiegen." (>>)

In diesen Einkommenregionen (obere 10 oder 20%, oder auch schon bei den eben angesprochenen "Ausreißern") wird das Verhältnis noch um einiges Krasser sein. Und ein Zitat möchte ich noch wiedergeben:

"Im Jahre 1999 zahlte der brasilianische Staat allein 86 Milliarden Real (zirka 30 Milliarden US-Dollar) an Zinsen", sagt Suplicy. "Wir sagen nicht, dass wir das nicht weiter bezahlen wollen. Aber die Halter der Anleihen sind normalerweise die, denen es besser geht, und es ist nicht einzusehen, warum wir nicht den gleichen Betrag für diejenigen zahlen sollen, die wirklich bedürftig sind." (>>)

Zu guter letzt, möchte ich den beinahe wichtigsten Punkt nochmal wiederholen:

"Da der Staat stetig hoch bucht, vermehren sich das entsprechenden Guthaben jener Schicht, die entsprechend investiert und investiert hat.....So schließt sich immer wieder der Kreis: Unweigerlich gerät die Staatsmacht trotz immer weiter steigenden Abgabenbelastung in zwangsbedingte Finanzkrisen, wobei sich der Diskont künftiger Abgaben und deren damit logischerweise verbundene Zession dieser Abgaben an "Kapitalisten" und dem damit automatisch verbundenen Verrentungseffekt ("arbeitslose Einkommen", vgl. "Krisenschaukel", u.a.) in allgemeiner Stagnation niederschlagen." (>>)
"Verrentungseffekt der Staatsverschuldung. Da diese arbeitslose Einkommen schaffen (weder der Staat leistet, da er hoch bucht, noch die Bürger, nachdem sie aus Teilen des von ihnen erbrachten BIP zur Besteuerung herangezogen werden) wird nicht gearbeitet und muss auch nicht gearbeitet werden. Das Einkommen aus Staatstiteln verhindert automatisch Einkommen aus Markt-Leistung." (>>)

Klar ist, das diese Gegenüberstellung mit Unsicherheiten belegt ist. Seien es der steuerliche Aspekt, die Datenerhebung, Erwerb von In/Ausländern, oder anderes, was mir im Moment möglicherweise entgangen ist. Allerdings, der Punkt "Datenerhebung" würde beide betrachteten Einkommensklassen gleichermaßen betreffen, und ist somit nicht sonderlich relevant. Zusätzlich ist, nach meinem Dafürhalten, der Anteil aus Staatspapieren wahrscheinlich eher noch zu gering angesetzt, denn auch bei den Banken ("Sonstige Anlagen bei Banken" + "Sparguthaben") werden mit Sicherheit Staatsanleihen und Kredite an den Staat teilweise eine Rolle spielen. Außerdem betrug der komplette Umlauf von Unternehmensanleihen im September 2003 nur 143 Mrd.€. (>>). 

Alles in allem denke ich, die Tendenz ist erkennbar und halbwegs plausibel, so daß folgende Frage, aufgrund des Gezeigten, durchaus berechtigt ist:

Also, wohin verteilten sich die 884,09 Mrd.€ der letzten 14 Jahre am ehesten?



Quellen/Datenerhebung:

"Niedrige Einkommen (< 25 % Perzentil), Mittlere Einkommen (40-60 % Perzentil), Hohe Einkommen (> 75 % Perzentil)." Unter "Nichteinbeziehung von Haushalten mit sehr hohem Einkommen (>35.000 DM je Monat)." Aus: "Auswirkungen der Besteuerung von Kapitaleinkünften und Veräußerungsgewinnen auf Vermögensbildung und Finanzmärkte; Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW)-2003" (>>)

2 "...Deutsche Lebensversicherer haben ihre Kapitalanlagen im Durchschnitt zu 89 Prozent in Anleihen, zu 9 Prozent in Aktien und zu 2 Prozent in Immobilien angelegt...." Aus: "FAZ-Bericht, Versicherer im Anlagenotstand" vom 21.02.05 (>>)
Hierzu mußte ich nun einen statistische Annahme treffen, da natürlich nicht alle Anleihen Staatspapiere sind. Der Umlauf festverzinslicher Wertpapiere für die BRD in 2003 betrug insg. 2.941,84 Mrd.€. Davon staatliche (öffentliche Pfandbriefe und Anleihen) = 1744,29 Mrd.€. (>>). Das ergibt ein Verhältnis öffentliche/insgesamt = 59,3 %. Knapp 60% aller umlaufenden festverzinslichen Wertpapiere in der BRD stammen direkt, oder indirekt, vom Staat!!!!!! 

Somit: 60% der 89% in Anleihen angelegter Kapitalanlagen der Versicherungen sind "Staatspapiere". Das ergibt einen, für die Tabelle anzusetzenden, Wert von 53,4% (89/100×60=53,4)

3 "...Der Wertentwicklung der Renten...liegt die Entwicklung des REX- Rentenindex zugrunde..." Aus: "Auswirkungen der Besteuerung von Kapitaleinkünften und Veräußerungsgewinnen auf Vermögensbildung und Finanzmärkte; Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW)-2003" (>>). "Der REX ist ein Index für den Markt der Staatspapiere am deutschen Rentenmarkt." (>>)

Daraus folgt: 100% sind anzusetzen!!

4 "...Die Kategorie sonstige Wertpapiere und Beteiligungen enthält vor allem Anteile an Investmentfonds und Unternehmensbeteiligungen. Bedauerlicherweise ist diese Position nicht weiter aufgegliedert, so dass sich Probleme insbesondere hinsichtlich der Aufteilung auf verschiedene Fondskategorien (Aktien-/Renten-/Immobilienfonds) und hinsichtlich der Unterscheidung zwischen Fondsanteilen und Unternehmensbeteilungen ergeben. Da eine entsprechende Differenzierung nicht möglich ist, wird diese Position entsprechend dem Verhältnis von direktem Aktien- und Rentenbesitz fiktiv auf Aktien- und Rentenfondsanteile aufgeteilt..." Aus: "Auswirkungen der Besteuerung von Kapitaleinkünften und Veräußerungsgewinnen auf Vermögensbildung und Finanzmärkte; Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW)-2003" (>>)

Somit sind, grob gesagt, 50% für Renten (Staatspapiere) anzusetzen!!

5 Im Grunde die selbe Aufteilung wie bei 2. Deshalb 53,4% als anzusetzender Wert!!



BRD: Festverzinslicher Wertpapiere von Emittenten mit Sitz in Deutschland

Vergleich staatliche / private Papiere



Festverzinsliche Wertpapiere, Staat/Private

Ein paar Worte muß ich darüber verlieren!

1.) Anleihen + öffentliche Pfandbriefe; dunkelblaue Fläche = Umlauf, dunkelblaue Linie = Anteil an gesamt

Hier liegen wir momentan in etwa bei den oben gezeigten 60%. Der Anteil lag im März 1999 allerdings mal bei sage und schreibe 83,83% . Seit dem ging es mit diesem Wert bis auf die 60% runter. Daß hängt wohl damit zusammen, daß seit 1999 die "Direktausleihungen der Kreditistitute an die öffentliche Hand" (dunkelrote Punktlinie) zurückgehen. Da die öffentlichen Pfandbriefe aber ...mit Krediten an die öffentlichen Hände besichert sind... (>>) -also ohne Kredite des Staates keine öffentlichen Pfandbriefe-, reagierten diese (graue Fläche) und gehen seit ca. Mitte 2000 ebenso zurück. Das drückt natürlich den Anteil an gesamt. Damit sind wir auch schon bei...

2.) ...den NUR Anleihen; hellrote Fläche = Umlauf, hellrote Linie = Anteil an gesamt

Hier sehen wir eine deutliche Abflachung der Kurve (hellrote Fläche) von 1995 bis 2001. Die Gründe hierfür:

# 2000/2001 hatte der Bund die Zusatzeinnahmen von 50 Mrd.€ aus den UMTS-Auktionen.

BRD: Ausgaben der Gebietskörperschaften

. Mrd.€
1992 518,40
1993 542,07
1994 563,55
1995 581,03
1996 573,56
1997 566,97
1998 577,14
1999 592,90
Quelle: BuBa-Monatsberichte

# In 1995 bis 1999 haben es die Gebietskörperschaften tatsächlich geschafft, ihre Ausgaben halbwegs im Rahmen zu halten, ja sogar teilweise deutlich zu verringern (siehe nebenstehende Tabelle). Offensichtlich wurde deshalb "weniger" Staatsfinanzierung benötigt, sprich, "weniger mehr" Anleihen wurden begeben. Das alles zusammen, "ergibt" den Knick in der hellroten Linie im Jahr 1995.

Wir sehen aber auch, daß sich seit 2001 die Emissionstätigkeit des Staates wieder rapide beschleunigt hat (
"er" holt mächtig auf ), so daß sich seit dem, der "Anteil der Wertpapiere der öffentlichen Hand"  (nur Anleihen) an gesamt, auf ganz knapp unter 40% ein nivelliert. 
Zusammen mit den öffentlichen Pfandbriefen (Punkt 1) ergibt sich somit die abgeflachte Entwicklung seit 2000 (dunkelblaue Fläche).

Der Höchstwert lag im Februar 1995 bei satten 52,97%. Wie gesagt, NUR die Anleihen der öffentlichen Hand!! Und auch die aktuellen knapp 40%, sind schon ein Hammer (finde ich jedenfalls)!!

Dazu ein kurzer Exkurs ins Eurogebiet:... Im September 1999 betrug der Umlauf inländischer Schuldverschreibungen im Euro-Währungsgebiet 5476 Mrd. Euro. Ein großer Teil davon, nämlich 61%, wurden von der öffentlichen Hand begeben (das sind 55% des BIP)...(>>)

Selbstverständlich spielt, ganz allgemein, auch die Zinshöhe, und damit die Anleihenredite an sich, ein Rolle. Dadurch sind die Zinszahlungen des Staates seit 1998 wieder ein klein wenig am sinken.
 
All diese Zahlen sind jedoch erst richtig einzuordnen und zu bewerten, wenn wir uns betrachten, von welchem Niveau sie kommen!
 
In den 50'er Jahren lag der Tiefstwert, die Anleihen allein besehen, bei gerade mal 12,90% an gesamt. Die heutigen 40% sind demnach 3,1-mal soviel. Der zwischen zeitige Höchstwert von 52,97% ist sogar 4,1-mal mehr!!

Bei den Anleihen + öffentliche Pfandbriefe war der Tiefstwert 34,99%.
Die 60% sind 1,7-mal höher, die 83,83% sogar 2.4-mal höher! 83,83%, daß muß man sich mal reinziehen!!

Alle Höchstwerte lagen innerhalb der letzten 14 Jahre!!!! Ich erinnere an dieser Stelle nochmal an die 884,09 Mrd.€ Zinszahlungen des Staates, innerhalb dieser Zeitspanne. Deshalb, quasi als Abschluß des Themas, sei noch folgendes zitiert:

Die Staatsverschuldung ist deshalb so bedrohlich, weil kein Ende abzusehen ist. Die kreditfinanzierten Staatsausgaben fließen meist nicht in investive, sondern in konsumtive Zwecke; mit ihnen werden Umverteilungswünsche bedient.

Die Ostdeutsche Bevölkerung hat uns vor der Wiedervereinigung gelehrt: „Das Volk sind wir". Das heißt, die öffentliche Verschuldung ist die Schuld jedes einzelnen Bürgers, die Ihre und die meine, unser aller..... Von Ihrem Jahreseinkommen nimmt Ihnen der Staat rund die Hälfte über die unterschiedlichsten Steuern. Von dem verbleibenden Rest bestreiten Sie Ihren Lebensunterhalt und legen etwas auf die hohe Kante. Dieses Geld leiht sich der Staat von Ihnen. Da Sie das Volk sind, leihen Sie sich also Ihr eigenes Geld. Möchten Sie nun für Ihr Darlehen Zinsen haben, erhöht der Staat die Steuern damit er das Geld für die Zinszahlungen zur Verfügung hat oder Sie leihen ihm weiteres Geld, aus dem er Ihre Zinsansprüche befriedigt. Je mehr sich der Staat verschuldet, um so mehr hat er für die Zinszahlungen aufzubringen.
.....
Steuerzahler und Zinsempfänger sind ein und dieselbe Person. Diese Aussage muß berichtigt werden, wenn man beachtet, daß Steuerzahler alle Bürger des Staates sind. Geld zum Verleihen haben in der Regel nur die Bessergestellten und die bekommen dann auch die Zinszahlungen des Staates. In diesem Sinne bewirkt die Staatsverschuldung eine Umverteilung von Arm zu Reich.
(>>)

Und nochmal (wir rufen uns obige Kapitaleinkünfte wieder in den Sinn):

 
Wohin verteilten sich die 884,09 Mrd.€ der letzten 14 Jahre am ehesten?


P.S.: Ich habe deshalb versucht, dieses Thema auszuarbeiten, weil ich ständig über Kapitaleinkünfte lesen muß, die die Reichen noch reicher machen, dabei aber beinahe NIE (jedenfalls habe ich bis jetzt noch so gut wie nichts gefunden) eine Differenzierung in die Herkunft der Kapitalerträge erfolgt (Beispiel von "Attac"). Das ist aber ungeheuer wichtig. Z.B., wenn die Sprache auf die Besteuerung der Einkünfte kommt. Dabei wird meines Wissens nicht unterschieden, ob die Einkünfte aus Staatsanleihen, oder aus "privaten" Wertpapieren stammen. Das wiederum heißt aber, daß eine Erhöhung der diversen Kapitalsteuern, auch unmittelbar die Finanzierung des Staates selbst träfe. Wer investiert noch in Staatspapiere, wenn er daß, was er im ersten Schritt vom Staat bekommen hat, im zweiten Schritt wieder dem selben Staat -zu mindest zu einem Gutteil- zurück geben muß? Aus Sicht des Anlegers, lohnt sich das irgendwann einfach kaum noch, und er wird es sich dreimal überlegen, ob er welche kauft. Im Grunde kann der Staat also gar nicht so richtig an die Sache ran. Die Geister die ich rief.... ==> Klassiche Zwickmühle!!



www.miprox.de