Beides geschrieben als Antwort auf eine Frage von mir; nämlich die, das ich mit dieser Darstellung noch kleinere Problemchen habe  ! Ich überschreibe das mal mit:

Bargeld (GZ) und das Versprechen darauf
 

Ich versuche es jetzt mal auf eine etwas andere Art, das Verstaendnis fuer das, was tatsaechlich nur Geld ist, auf unser Fiat-Money-System bezogen, und die Unterschiede zwischen echtem Geld und Kredit"geld" fuer Dich verständlicher zu machen.

Zunaechst mal gilt: Der Generierungs-/Schoepfungsakt des Kredit, letzteres ist nichts anderes als ein Versprechen auf GZ-Bares i.e. Geld zu einem festgelegten und damit fixen Zeitpunkt in der Zukunft kommt immer vor dem Generierungs-/Schoepfungsakt des Geldes, i.e. dem GZ-Baren, selbst.

Ohne vorlaufenden Generierungs-/Schoepfungsakt des Kredites niemals ein nachlaufender Generierungs-/Schoepfungsakt des Geldes, dem GZ-Baren, Klartext: Kein Kredit, kein Geld.

Auch sind die bei den Generierungs-/Schoepfungsakten von Kredit und Geld involvierten natuerlichen/juristischen Personen nicht identisch, weil stets vor dem tatsaechlichen Schoepfungsakt durch die zustaendige Authoritaet (diese schoepft bzw. stellt das gewuenschte dann tatsaechlich her, macht das gewuenschte somit real, ist ein "enabler of reality") der Generierungsakt des Wunsches auf das Gewuenschte vorausgehen muss (das ist der "enabler of option on reality", ), Klartext: Kein (Wunsch-)Generierungsakt, kein Schoepfungsakt.

Das zuvor geschriebene kannst Du sehr schoen am allerersten und somit initiellen Generierungs-/Schoepfungsakt von zunaechst Kredit, dann Geld bei Einfuehrung der Waehrung DM im Jahre 1948 beobachten, bei der der deutsche Staat (enabler of option on reality) durch den Initialkredit bei der deutschen ZB (enabler of reality) dafuer sorgte, dass letztere den nominellen Staatskredit letztendlich in Form von Banknoten herstellte und diese Banknoten im Volk verteilt wurden.

Du solltest dabei darauf achten, dass zunaechst der nominelle Kredit als Versprechen auf Bares in gleicher Nominalhoehe bestand, und danach das Versprechen auf Bares mit tatsaechlich ausgegebenem Baren erfuellt wurde, das seither im Publikum "rotiert". Der Initialkredit als solcher existiert nach wie vor, dessen Abloesung durch den deutschen Steuerzahler, dessen Kopf bei der initiellen Staatskreditgewaehrung als Sicherheit/Deckung an die ZB ebenfalls nach wie vor verpfaendet ist, in naher Zukunft bevorsteht.

Soviel mal zu den Grundlagen.

Stelle Dir jetzt ganz einfach einmal vor, dass durch die Staatskreditinitialzuendung, bei der Bares ins Publikum gelangte, zwei Pools fuer das Publikum eroeffnet wurden.

In Pool 2 schwimmen nur die Kredite aka Versprechen auf Bares, in Pool 1 schwimmt das Geld in Form des Baren selbst.

Fuer die Befuellung des Pool 1 sorgen ausschliesslich ZB und Geschaeftsbanken, fuer die Befuellung des Pool 2 sorgen Geschaeftsbanken zwitterhaft (als Kreditgeber und Kreditnehmer) und der Rest des Publikums als ausschliessliche Kreditnehmer.

Es sind nur die Geschaeftsbanken, denen systembedingt von Anfang an der Zugriff auf Pool 1 gestattet wurde um sich, das uebrige Publikum wie auch den Staat mit Barem zu versorgen, was in frueheren Zeiten gerade auch aus technischen Gruenden viel staerker genutzt wurde wie das heutzutage noch der Fall ist, und was seit langer Zeit nur noch in ausschliesslich kurzfristigen und "zinsbehafteten" (steuerbehafteten) und somit temporaeren Ankauf/Rueckkauf-Transaktionen zwischen ZB und Geschaeftsbanken stattfindet.

Bevor jedoch ein Zugriff auf Pool 1 um Bares zu fischen ueberhaupt stattfinden konnte und kann, musste und muss sich zuvor immer erst in Pool 2 etwas tun, denn nur dort werden Kredite ausschliesslich als Versprechen auf Bares gehandelt. Ohne diesen primaeren Kredit im Pool 2 als Versprechen auf Bares aus Pool 1 besteht ueberhaupt keine Veranlassung fuer ggf. einen Zugriff auf Bares in Pool 1.

Jeder Zugriff auf Pool 1 als Erfuellung auf Bares bringt das Versprechen auf Bares in Pool 2 in nominell gleicher Hoehe zum Verschwinden, die Rueckfuehrung von Barem in Pool 1 laesst das Versprechen in Pool 2 wieder Erscheinen, Du kannst diese Erscheinung schoen an Deinem Girokonto beobachten, wenn Du Bares zapfst.

Aus meinen bisherigen Ausfuehrungen solltest Du jetzt erkennen koennen, dass das gesamte Bankensystem mit seinem Fiat-Money-System von Anfang an das Wirtschaften ohne Pool 2 mit seinen Versprechungen auf Bares ueberhaupt niemals zugelassen hat und nach wie vor nicht zulaesst, dass das Wirtschaften in den vergangenen Jahrzehnten mit den Teilnehmern GBs, Publikum und Staat in immer starkerem Masse nur noch ueber Pool 2 ablief und heute ablaeuft, und somit der Pool 1 immer staerker in den Hintergrund abgedraengt wurde.

Dieses hatte und hat selbstverstaendlich auch machttechnische Konsequenzen zur Folge.

Konkret heisst das fuer Geschaeftsbanken, Publikum und Staat auch der BRDDR, dass das Wirtschaften der vergangenen Jahrzehnte durch staendig zunehmendes Bezahlen mit Versprechen in Pool 2 eine gigantische Blase der Versprechen erzeugt hat, die bereits geplatzt ist, und deren Folgen unabsehbar sind, weil beim Bilden der Blase starke Verkrueppelungen der Realwirtschaft in Kauf genommen wurden.

Ich hoffe, dass mit dieser Hilfsdarstellung von Pool 1 und 2 und den Zugriffen darauf Dir der volle Durchstieg bzgl. Barem und den Versprechen darauf jetzt das Begreifen ermoeglicht, dass gerade auch der Staat kraeftigst beim jetzt folgenden Tsunami im Pool 2 beigetragen hat, weil er am Pool 2 Spiel Versprechen auf GZ aktivst mitgemischt hat, oder wenn z.B. dottore schreibt, dass auftretendes Bares immer schon zuvor gekauft hat - aber klar doch hat Bares aus Pool 1 als Substitut des Versprechens darauf in Pool 2 bei seinem Erscheinen immer genau dann bereits schon zuvor gekauft, wenn auch das Versprechen auf Bares in Pool 2 bereits zuvor gekauft hat.

http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/206277.htm




Als Geld sollte man schlussendlich nur Banknoten und buchmäßiges Zentralbankgeld bezeichnen.

Ein Konto bei der Bank ist eine Verbindlichkeit der Bank, Banknoten herauszurücken, wenn der Kontoinhaber es wünscht.

Der Kontoinhaber kann diesen Herausgabeanspruch auch "überweisen" auf andere Konten.

Die Bank hält eine Barreserve im Verhältnis zu ihren gesamten (Sicht)-verbindlichkeiten (=Depositen). 

Das Ziel der Bank ist es dabei, jederzeit liquide zu bleiben und auf der anderen Seite nicht zuviel Bargeld zu halten, denn das verzinst sich nicht im Tresor.

Nun entspricht es der Alltagserfahrung, daß man auch durch Überweisung (und nicht nur durch Bargeld) zahlen kann. Wie das ?

Am einfachsten gestaltet sich der Vorgang, wenn der Zahlungsempfänger Kunde derselben Bank ist. Dann ist das Ganze einfach eine Umbuchung auf den Konten dieser Bank.

Das Problem fängt an, wenn man auf eine andere Bank überweist.

Dann verschwindet der Herausgabeanspruch auf dem Konto bei einer Bank und taucht auf einem Konto bei einer anderen Bank wieder auf.

Die andere Bank schaut sich wieder ihre ganzen Depositen an und hält eine im Verhältnis dazu stehende Barreserve.

Davon völlig unberührt ist die Tatsache, daß die andere Bank jetzt eine Forderung an die erste Bank aufgebaut hat.

Diese Forderung freilich muß irgendwann einmal ausgeglichen werden. Das kann man sich so vorstellen, daß die eine Bank der anderen Bank Bares schickt, bzw. auf den Konten der Zentralbank eine Umbuchung von Zentralbankgeld von den Konten der einen auf die Konten der anderen Bank stattfindet.

Daraus ersieht man, daß eine Bank nicht nur eine Barreserve an Banknoten im Tresor hält, sondern auch eine Barreserve auf ihren Konten bei der Zentralbank. 

Liquidität und Rentabilität stehen hier wieder im Gegensatz zu einander, da sich die Barreserven in Tresor und Zentralbank nicht verzinsen.

Wovon hängt nun die Höhe dieser Barreserve ab ? Ganz einfach: davon wie gut man das tatsächliche Zahlungsverhalten der Kontoinhaber vorhersehen kann. Je besser man das Zahlungsverhalten vorhersehen kann, desto weniger Barreserve muß die Bank jederzeit im Verhältnis zu ihren gesamten Depositen halten.

Andereseits konkurriert das Halten der Barreserve auch mit anderen Anlageformen, wie z.B. Anleihen etc. ,die sich im Gegensatz zur Barreserve verzinsen.

Bei hohen Zinsen wird es also verhältnismäßig lohnender, keine Barreserve zu halten, sondern z.B. Anleihen. Das bedeutet im Umkehrschluß, daß aber auch die Höhe der Depositen kleiner werden muß, wenn das Verhältnis Depositen zu Barreserve konstant bleiben soll.

Durch Veräußerung von zentralbankfähigen Wertpapieren an die Zentralbank vergrößert eine Bank ihr Zentralbankguthaben, durch Erwerb von Wertpapieren verringert eine Bank ihre Reserve an Zentralbankguthaben.

Nach der Höhe an Reserven richtet sich die Fähigkeit einer Bank ihren Kunden Depositen einzuräumen.

Jetzt schreibst Du: "Die Geschäftsbanken schöpfen Kredit"

Nun ist im Bankgeschäft das Schöpfen von Kredit immer eine Einräumung eines Deposits, wozu eine Bank wie oben beschrieben nur durch das Halten einer Barreserve befähigt wird. Ebenso hatte ich ausgeführt, daß die Fähigkeit einer Bank Depositen einzuräumen bei gegebener Reservehaltung um so größer ist, je besser das Zahlungsverhalten der Kunden vorhergesehen werden kann.

Die Formulierung „Die Banken schöpfen Kredit" ist also insoweit mißverständlich, als daß die Fähigkeit der Bank Kredit zu schöpfen wiederum davon abhängt, wie gut das Zahlungsverhalten der Kundschaft vorhergesehen werden kann.

Bei plötzlich auftretendem Geldbedarf [wie war das in Argentinien ?] einiger Bankkunden bzw. dem Ausbleiben von fest erwarteten Zahlungen, schwindet mit einem Mal die Fähigkeit einer Bank, Depositen einzuräumen ganz beträchtlich, denn es verringert sich nicht nur unvorhergesehen die Barreserve, sondern die Bankleitung muß in Erwartung weiterer Unglücke die geforderte Reservehaltung im Verhältnis zu den eingeräumten Depositen heraufsetzen, um die Liquidität sicherzustellen.

Man sieht ganz deutlich: 
Die Banken schöpfen nicht den Kredit, sondern sie selbst beruhen auf Kredit - 
Sie nehmen Kredit !

Somary sagt sogar: 

"Die Banken sind diejenigen Unternehmen, deren Beruf es ist, Kredit zu NEHMEN."

Jede x-beliebige Finanzkrise hat diese elementare Erkenntnis zum Ergebnis. 
 

http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/206223.htm