Thema: Banknotenausgabe
 

Geschrieben von dottore am 17. Oktober 2001 15:37:48: 

Als Antwort auf: Re: Der Staat ist das Raubtier geschrieben von Oldy am 16. Oktober 2001 21:51:17: 
 

>°°°Ich rede aber vom umlaufendem Geld, das wohl EINMAL auf eine von der Nationalbank umlauffähig gemachte Schuld zurückgeföhrt werden kann, aber in der Praxis ohne weitere Schuldverpflichtung umläuft, wo es der Schuldnen nur bei Fälligkeit deine Schuld wieder einfangen muß, um seine Schuld damit zu begleichen, wenn er nicht auch hochbuchen will.°°° 

Jeder bei der Notenbank liegende Schuldtitel läuft ab (Fälligkeiten ganz genau geregelt, siehe EZB, "Die einheitliche Geldpolitik in Stufe 3", 1999, hier oft genug gepostet). Und nach Ablauf - was dann? 

Die Vorstellung, etwas könnte "in der Praxis" (welcher Praxis?) "ohne Schuldverpflichtung" als Geld erscheinen und danach sozusagen "für immer" umlaufen, ist komplett falsch! 

Die EZB selbst zum Thema Banknotenherausgabe:

Gegen Offenmarktgeschäfte, 3.1.2. Hauptrefinanzierungsgeschäfte: "Sie haben in der Regel eine Laufzeit von zwei Wochen."

3.1.3: Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte: "Sie haben in der Regel eine Laufzeit von drei Monaten."

Als "Ständige Fazilitäten": 

Spitzenrefinanzierungsfazilität, Punkt d.: "Kredite (i.e. Ausgabe von ZB-Geld) im Rahmen der Fazilität haben eine Laufzeit von einem Geschäftstag."

Einlagefazilität, d.: "Einlagen im Rahmen der Fazilität sind bis zum nächsten Geschäftstag befristet."

Es hat wirklich keinen Sinn, mit jemandem weiter zu diskutieren, der immer wieder behauptet, es gäbe von irgendeiner Notenbank deren Geld "in der Praxis ohne weitere Schuldverpflichtung." 

Sowohl die Titel selbst laufen ab als auch die Zeit, für die diese Titel von der Notenbank in Notenbankgeld verwandelt werden. Nach Ablauf müssen bei a) weitere (oder neue) Schuldverpflichtungen eingereicht werden und bei b) müssen nicht mehr notenbankfähige Sicherheiten durch andere oder neue ersetzt werden, siehe wiederum a). 

Dazu noch die Bundesbank (GB 2000): 

"Zentrales geldpolitisches Instrument der Geldmarktsteuerung durch das Eurosystem sind nach wie vor die wöchentlich (!!!) angebotenen Hauptrefinanzierungsgeschäfte (Haupttender) mit einer Regellaufzeit von zwei Wochen (!!!), über die im Jahresdurchschnitt rund drei Viertel (!!!) des Zentralbankgeldbedarfs gedeckt wurden."

Es ist geradezu kindischer Trotz, immer und immer und immer wieder etwas anderes zu behaupten. 

Da kann ich JüKü nur beipflichten: "I mog nimmer!" 

>°°° Stimmt ja alles. EINMAL wurde es so ausgegeben und EINMAL muß es wieder zurückgegeben werden. In der Zwischenzeit läuft es aber als Zahlungsmittel um. Ist das wirklich so schwer zu verstehen?°°^^ 

Es läuft nicht "um", sondern es wird - da eine Forderung! - Z E D I E R T !

>>Schön, wo kamen die Gewinne her? Fielen sie von Bäumen?
>°°°Nein, sie kamen davon, daß ich Sachen billiger einkaufte als ich sie nacher verkaufte. Was von den zusätzlichem Geld nach Kosten überblieb, 

WOHER kommt das "zusätzliche Geld"? Und zwar bitte jetzt: Das "zusätzliche Geld" für ALLE Unternehmer?

>war mein Gewinn und wenn Du so etwas fragen mußt, woher der Gewinn eines Kaufmannes kommt, dann frage die Kinder im Kindergarten.°°° 

Nicht mehr nötig. Kindergarten liegt in Shangri-La. 

>^°°° Die Kaufleute sind bereit die Gogos anzunehmen, weil sie dafür etwas verkaufen können, wo sie in der Regel eine Rohgewinnspanne von 50% haben. 

Ganz toll! Die Leute in Shangri-La haben am ersten Tag 1000 Gogos und die Kaufleute wollen von ihnen am 1. Tag 1500 Gogos haben. Hokuspokusfidibus. Oder kommt jetzt wieder die Nummer, die Kaufleute wollen die 1500 Gogos erst am 2. Tag haben, am ersten konnten sie ja nur für 1000 Gogos was verkaufen und bis dahin sind die 1000 Gogos wieder von den Kaufleuten als Löhne ausgezahlt worden? Damit die Leute am 2. Tag wieder für 1000 Gogos kaufen können? 

Und die Läger haben die Kaufleute auch inzwischen aufgefüllt (womit?) und den "Zwischendurch"-Gewinn haben sie auch an sich selbst ausgezahlt (wovon?)? Nur leider sind schon am ersten Tag Waren in Summa 500 Gogos liegen geblieben und am zweiten Tag liegen zusätzlich (womit auch immer bezahlte?) Waren für wieder 1500 Gogos im Regal, also summa schon Waren für 2000 Gogos (denn der Gewinn muss ja sein) - aber das "regelt" sich dann schon irgendwie. 

GUTE REISE!

Und beste Reisegrüße 

d.