Was Europa zu erwarten hat !!
 
 

«US-Beobachter» für wichtige EU-Gremien?

Unter dem Dach des CIA-nahen «Center for Strategic and International Studies» (CSIS) formierte sich kürzlich eine hochkarätige Gruppe von US-Politikern und -Wirtschaftsführern. Ihr Ziel ist es, Beobachter zu wichtigen Sitzungen des Ministerrates der Europäischen Union oder des Europäischen Konvents zu entsenden, der die EU-Verfassung vorbereitet. Als offzielle Begründung wird angeführt, dass auf diese Weise weiteren Zerwürfnissen im transatlantischen Bündnis vorgebeugt werden solle. 

Zu den Mitgliedern der neugebildeten Gruppe zählen unter anderem: Die ehemalige US-Aussenministerin Madeleine Albright und ihr Amtskollege Warren Cristopher, Ex-Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski, die Ex-Verteidigungsminister Frank Carlucci und William Cohen, Ex-Vizepräsident Bob Dole, die Holocaust-Wiedergutmachungsspezialisten Lawrence Eagleburger und Stuart Eizenstat, der frühere Nato-Oberbefehlshaber in Europa Alexander Haig und nicht zuletzt James Schlesinger als ehemaliger Verteidigungsminister und CIA-Chef. 

Quelle: Vertrauliche Mitteilungen vom 15.7.03

http://www.zeit-fragen.ch/ARCHIV/ZF_107d/T02.HTM
 

!! Für einen kleinen ersten Überblick über die genannte Personen, solltet ihr als Beispiele die obigen Links lesen (pro Name nur ein paar Abschnitte, wenn überhaupt) !!
 



 

Was Europa zu erwarten hat

Der bekannte amerikanische Kommentator William Pfaff machte am 26. Juni in der International Herald Tribune deutlich, was Europa zu erwarten hat, wenn die von LaRouche angestrebte Wende aus- und Dick Cheney im Amt bliebe. In seiner Kolumne mit dem Titel "Der transatlantische Konflikt brodelt" berichtete Pfaff über die diesjährige Euro-Amerikanische Konferenz im italienischen Cernobbio. "Die offiziellen US-Vertreter bei der Tagung präsentierten die Standardbotschaft der Bush-Administration: Wir sind die Mächtigsten. Wir sind auch die Tugendhaftesten. Und auch wenn wir es nicht wären, Macht schafft Recht. Alle anderen sind entweder für oder gegen uns." 

Aber das war nicht alles, schrieb Pfaff, von amerikanischer Seite - und nicht nur von den Neokonservativen - wird jetzt eine Politik der gezielten Dekonstruktion Europas (Europe's disaggregation) verfolgt. Rumsfeld redet vom "alten" und "neuen" Europa, aber Pfaff meint, eine kürzliche Erklärung über die euro-amerikanischen Beziehungen unter Federführung von Madelaine Albright und Zbigniew Brzezinski sei vielleicht noch wichtiger. Darin heißt es, die US-Regierung brauche ein direktes Mitspracherecht bei Entscheidungen des EU-Ministerrates, und die EU müsse ein politisches Äquivalent der NATO - also unter Einschluß der USA - werden. Die EU dürfe nicht den Eindruck erwecken, daß sie durch Aufrüstung und Militärkooperation die militärische Vorherrschaft der USA in Frage stellen wolle. "Kurz gesagt, von der Europäischen Union wurde verlangt, sich den USA unterzuordnen", schrieb Pfaff. 

Man darf fragen, womit seitens Washingtons zu rechnen wäre, wenn die EU zu diesen unglaublichen Zumutungen höflich aber bestimmt nein sagt? Wer also eine offene transatlantische Konfrontation oder sogar Schlimmeres verhindern will, der gebrauche politische Kreativität, um diejenigen zu stärken, welche die Vereinigten Staaten gegen die neue "konservative Revolution" der "Straussianer" verteidigen.

NEUE SOLIDARITÄT NR. 27