Warum ist Africa wie es ist ?
Diese Frage wurde innerhalb einer Diskussion gestellt. Schauen wir uns also ein paar Ursachen an. Vorher jedoch einige kleine Vorbemerkungen meinerseits: Das Folgende hat weder den Anspruch auf Vollständigkeit, noch auf die einzig richtige Erklärung (mit der Betonung auf einzige). Zudem sind die gezeigten Zitate/Auszüge logischerweise z.T. ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen, da ich ansonsten kilometerweise Text hätte wiedergeben müssen. Aber ich glaube doch, daß einiges klarer wird. Vor allem, wenn man dies im Gesamtkontext mit IWF, GATS, MAI, Weltbank, Geldsystem usw, usw. sieht (eben alles was auf diesen Seiten sonst noch so gezeigt wird). Und vielleicht hilft dies bei den nächsten Nachrichten über etwaige Kriege, Schlachtereien etc. der "Wilden" in Afrika etwas kritischer zu sein !! --------------------------- Also Warum ist Afrika wie es ist ? Beispiel KONGO:
1960 und 1961 führte die UN-Intervention im Kongo direkt zur Ermordung des nationalistischen Premiers Patrice Lumumba, und zur Einsetzung des räuberischen, pro-imperialistischen Diktators Mobutu, der 3 Jahrzehnte lang diktatorisch herrschte. http://www.widerspruch.at/oebgdk/infos/html/164info.html ******************** Nehmen wir nur die Schulden, die Mobuto der DR Kongo hinterlassen hat, oder jene des Apartheidregimes in Südafrika. Heute wirft jedermann Mobutu Korruption und schlechte Regierungsführung vor. Bei einem besseren Einsatz der Kredite und bei einer verantwortlicheren Regierungsführung hätte das Land heute nicht diese Schuldenprobleme. Doch die eigentliche Frage ist: Warum haben die reichen Länder immer wieder ihr Geld in Mobutus Koffer verstaut, obwohl sie über seine Korruption und schlechte Regierungsführung im Bilde waren? Warum war das vorher nie eine Frage, und warum ist sie das auf einmal heute? Im vorherrschenden Diskurs ist viel die Rede vom
Missmanagement des geliehenen Geldes. In Verbindung dazu wird die Unfähigkeit
und Unerfahrenheit der Zivilgesellschaft gestellt, die Regierungen zur
Rechenschaft in der Verwendung der Gelder zu ziehen. Der springende Punkt
ist jedoch, dass diese Faktoren zwar relevant und zusammenhängend
sind,- doch warum wurden sie früher nicht erwähnt, sondern erst
jetzt?
Mit anderen Worten, dass Afrika nicht gewinnen
kann, ist dem System immanent. Damit sagen wir natürlich nichts Neues;
Julius Nyerere lenkte bereits 1960 die Aufmerksamkeit auf diesen Punkt.
Doch auch dreißig, vierzig Jahre später ist das immer noch der
bedeutendste Faktor für Afrikas nachhaltige Verarmung.
Wir haben die Schuldenproblematik nur als ein Beispiel herausgenommen. Eine ähnliche Analyse kann auch auf andere Elemente des vorherrschenden Diskurses angewandt werden. Wer etwa würde in Zweifel ziehen, dass Rechtssicherheit oder verantwortliche Regierungsführung wichtig sind - Elemente, die im Bericht des Generalsekretärs als Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden in Afrika genannt werden? Sicher sind diese Aspekte einer guten Regierungsführung für Afrika wichtig. Doch nicht nur, weil der Westen sie zu Bedingungen für Hilfen ernannt hat, sondern weil Afrikanerinnen und Afrikaner Leben, Freiheit und Glück ebenso wertschätzen wie jedermann sonst. http://www.issa-bonn.org/tan301.html ****************** Bis heute fanden die demokratischenWahlen, die Kabila versprochen hatte, nicht statt, dahingegen hat sich Kabila als neuer autokratischer Herrscher installiert. Demokratie war aber das Zauberwort gewesen, das ihm den grossen Vertauensvorschuss und die materielle Unterstützung, jetzt allerdings von ganz anderer Seite, vor allem von Frankreich und den USA, eingebracht und ihm den Sturz der Mobutu-Regierung ermöglicht hatte. Es ist natürlich auch so, dass Frankreich und die USA ein eigenes materielles Interesse an den Bodenschätzen im Kongo haben und grundsätzlich mit jeder Regierung, die einigermassen tragbar, d.h. nicht zu laut negativ in der Presse, und zu einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit bereit ist, auch zusammenarbeiten. Die materiellen Interessen dieser Staaten scheinen wichtiger zu sein, als die Interessen der direkt betroffenen Menschen. Sollte es sich ergeben, dass Demokratie und Menschlichkeit berücksichtigt sind, dann wird man das als gute Propaganda begrüssen. Man wird aber nicht so leicht die eigenen Interessen zugunsten der Menschlichkeit zurückstellen. http://www.physiognomik.ch/kabila.htm ******************* Doch nicht nur der staatliche Zerfall Zaires bewegt die USA, die einzige Weltmacht fühlt sich zunehmend für alles allein zuständig ("one world"), und unter diesem Schutz breiten sich die US-Konzerne auf der Suche nach Rohstoff- und Absatzmärkten weiter aus. Der amerikanische Konzern American Mineral Fields zum Beispiel soll mit den Rebellen der AFDL einen Vertrag im Wert von einer Milliarde Dollar geschlossen haben, um Kupfer, Kobalt und Zink zu fördern. Paul Kabongo hält sehr viel von den USA, sie seien die einzigen, die sich in Afrika richtig verhalten würden, weil sie wissen, daß sie nichts verstehen. Sie wollen Rohstoffe kaufen und dafür bezahlen, so der Sicherheitschef der AFDL. Deshalb bekommen die Rebellen auch verhaltenen Beifall von Wirtschaftszeitungen und werden von ihnen als realistisch und pragmatisch beschrieben. Wohl kein Zufall. Andererseits stehen schnelle Eingreiftruppen der USA, Frankreichs und Belgiens (fehlt nur mehr die schnelle Eingreiftruppe Eurofor und ein österreichisches Kontingent in humanitärer Mission) jenseits des Flusses Kongo in Brazzaville, der Hauptstadt der Republik Kongo, bereit. Da gilt es, nur nicht zu vorlaut werden. Ein neuer Konkurrent ist mit Südafrika auf den Plan getreten. Sowohl politisch als auch ökonomisch stellt es den Führungsanspruch in Afrika. Und De Beers, der weltweit agierende Diamantkonzern Südafrikas hat im Kielwasser von Präsident Nelson Mandela seine jahrzehntelang einseitig auf Mobutu ausgerichtete Politik modifiziert und verhandelt ganz realistisch mit den Rebellen, die gedroht haben, mit der Konkurrenzfirma, American Mineral Fields zu verhandeln. Da flog dann der Vertreter von De Beers in Kinshasa (früher Leopoldville nach dem größten Ausbeuter des Kongo, Leopold II., Schwiegervater Kronprinz Rudolfs) schnell nach Goma, dem Hauptquartier der AFDL. Kein Wunder, stehen doch die Rebellen bereits in Mbuji Mayi, der Diamantenhauptstadt und haben die staatliche Minengesellschaft Miba übernommen. Allerdings erwartet De Beers gröbere Schwierigkeiten, da der Konzern jahrzehntelang auf Diamanten ein Abnahmemonopol hatte und mit seinen Steuern etc. Mobutu finanzierte (eher etc.). http://www.miprox.de/USA_speziell/AmerikanischeWeltpolitik.doc ***************** Bayer führt auf dem Weltmarkt für Tantal.
Dieses Metall wird aus Coltanerz gewonnen. Es ist begehrt, weil es z. B.
für Handys wichtig ist. Tantal ist der Hauptgrund für den Krieg,
der im Kongo seit 1998 etwa 2,5 Millionen Menschenleben gefordert hat.
Es wird dort hauptsächlich von Kindern abgebaut. Da der Konzern geheimhält,
woher er seine Tantallieferungen bezieht, gab Autor Klaus Werner sich als
Coltanerzhändler aus, um Beweise für die Beteiligung Bayers an
den Coltangeschäften im Kongo zu finden.
http://www.linksruck.de/rage/artikel/115markenfirmen.htm ******************** Was Bayer damit zu tun hat? Ein von UN-Generalsekretär
Kofi Annan in Auftrag gegebener Bericht zur "illegalen Ausplünderung
der natürlichen Ressourcen" in der DRC gibt die Antwort. Die Kernaussage
lautet: "Der Konflikt in der DRC dreht sich hauptsächlich um Zugang
zu, Kontrolle von und Handel mit fünf mineralischen Ressourcen", darunter
auch Coltan (Colombo-Tantalit).
http://www.regenwald.org/new/aktuelles/handy/hintergrund.htm ******************* In den achtziger Jahren unterstützte der IWF den damaligen Diktator von Kongo (ehem. Zaire, die Redaktion), Mobutu, weil er ein Verbündeter Amerikas war. Obwohl der IWF spätestens seit 1982 wußte, dass das Geld ohne Umweg direkt in seine Taschen wanderte. http://www.linksruck.de/litera/ngw/ngw2.htm ********************* Die Ausbeutung von Rohstoffen schürt einem UN-Bericht zufolge weiter den Krieg in der Demokratischen Republik Kongo. Die militärischen Operationen und ausländischen Truppen finanzierten sich durch den Handel mit Ressourcen, heißt es in der Untersuchung von UN-Experten, die am 20.11.2001 dem UN-Sicherheitsrat vorgestellt wurde. Für Länder wie Simbabwe, Ruanda und Uganda seien Sicherheitsaspekte der Grund für ihre Intervention in Kongo gewesen. Inzwischen blieben die ausländischen Truppen aber vor allem wegen des Rohstoffreichtums im Land. http://www.erdkunde-online.de/0831.htm ************************ Verschiedene Stimmen im Ausland kündigten
Chaos und Desorganisation als Folge dieses Anschlages an. Schon der Zeitpunkt
des Mordanschlages scheint nicht zufällig zu sein, der Vortag des
vierzigsten Jahrestages des Mordes an Patrice Lumumba, erster Ministerpräsident
des Kongo. Dieser Mord gerade ein Jahr nach Erlangung der Unabhängigkeit,
bei dem die CIA und die belgische Kolonialmacht die Fäden zogen, ist
auch mit der Erinnerung an imperialistische Interventionen und blutige
Wirren und Sezessionskriege verknüpft. Auch die zuerst verbreitete
Meldung, Kabila sei während eines Streites mit seinen Generälen
erschossen worden, und die Bekanntgabe seines Todes zu einem Zeitpunkt,
als er wahrscheinlich noch lebte, stammen aus dem Arsenal der Propagandawaffen,
einen Putsch im Lande anzuheizen, die Widersprüche im Lande zuzuspitzen.
http://www.geocities.com/bewegung9oktober/kongo.html *************** Ein anderes Begleitphänomen der Globalisierungszeit sind die verheerenden und sehr blutigen Kriege in der Peripherie, die allerdings ohne einen direkten Eingriff des Westens ablaufen. Die Methode ist so genial wie pervers. Wenn ein Staat zerbricht und lokale Warlords das Sagen bekommen, kann man die Ressourcen des Landes von den rivalisierenden Cliquen noch günstiger kaufen.Außerdem, was kaufen sie mit dem Geld? Spielzeuge von den Lieblingskindern unseres Industrieparks, nämlich Waffen von unseren Rüstungsfirmen, womit wir praktisch Alles, das ausgeplünderte Land aber gar Nichts bekommt. Es ist fast überflüssig, Beispiele, wie Kongo, Angola, Westafrika usw. zu nennen. Wenn die Situation sich zu stabilisieren droht, dann wird der stabilisierende Faktor kurzum beseitigt. Kabila’s Fall zeigt, dass die Mörder Mossadeghs, Allendes, Lumumbas u.a. das Handwerk keineswegs verlernt haben oder gar auf Al Quaida warteten, um sich zu legitimieren und reaktivieren. Damit kommen wir aber an einen anderen Punkt: nämlich die Verstrickung von Interessen großer westlicher Unternehmen und gezielter Destabilisierung der Peripherie. In den Schlussszenen des Films „Missing“, eine wahre Geschichte über den Tod eines US-Journalisten während des Pinochet-Putsches in Chile, erklärt der US-Botschafter dem staunenden Vater des Vermissten, einem gut situierten, konservativen US-Unternehmer, dass er sich bei ihm bedanken denn protestieren sollte, schließlich tue er diese Drecksarbeit nicht aus Spaß, sondern damit er billigen Kupfer für seine Drahtherstellung weiterhin kaufen kann. http://www.attac-netzwerk.de/globkrieg/karachalios.php *************
Ich denke das langt aus,
um klar zu machen was ich sagen will ! Und dies ist nur das Beispiel eines
Landes in Afrika. Und nur zur Verifizierung (falls noch erforderlich) hier
mal eine ganz "offizielle" Meldung zum Thema:
UN: Kongo wird geplündert - Deutsche Firmen sollen beteiligt sein New York (dpa) - Afrikas
drittgrößtes Land, Kongo, wird nach
Die Experten nennen Dutzende
westliche Firmen - darunter 5
Die Experten empfehlen dem
Weltsicherheitsrat, "restriktive
An der Plünderung des
rohstoffreichen Landes, dessen Bewohner zu
Als Deckmantel nutzten die
miteinander konkurrierenden kriminellen
Die Konkurrenz um die einzelnen
Rohstoffzonen des riesigen
Zugleich macht der Bericht
auf politische Heuchelei durch alle am
©dpa 211416 Okt 02
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