Statistisches Bundesamt
-------------------------------------------------------------------------------- Pressemitteilung vom 11. Juli 2002 (aktuelles
dazu siehe weiter UNTEN)
Erstmals hedonische Qualitätsbereinigung
in der Preisstatistik
WIESBADEN – Mit der Einführung der so genannten "hedonischen Methode" hat das Statistische Bundesamt die deutsche Preisstatistik um ein zusätzliches Verfahren der Qualitätsbereinigung erweitert. Als erste Stufe bei der Nutzung hedonischer Methoden wurde in den letzten Monaten der Teilindex für Personalcomputer hedonisch berechnet. Für das Juni-Ergebnis 2002 wurde er erstmals in den Preisindex für die Lebenshaltung einbezogen. Wegen des geringen Gewichts von Personalcomputern im Warenkorb der privaten Haushalte und der geringen zahlenmäßigen Abweichung des Ergebnisses von der herkömmlichen Qualitätsbereinigung bei Personalcomputern hat sich die Inflationsrate in diesem Monat durch den Methodenwechsel nicht verändert. In den USA werden hedonische Methoden zur Qualitätsbereinigung in der Preisstatistik seit längerer Zeit eingesetzt. Das führte dort zu einem geringeren Anstieg der Preisindizes und einer höheren Zuwachsrate des realen Wirtschaftswachstums. Auf Grund der unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen in den USA und in Deutschland sind diese rechnerischen Effekte bei der Einführung hedonischer Methoden in Deutschland nicht in ähnlichem Umfang zu erwarten. Die Qualitätsbereinigung unter Nutzung hedonischer Methoden wird aber zu einer besseren Vergleichbarkeit der Wirtschaftsstatistiken gerade bei möglicherweise veränderten Strukturen in der Zukunft führen. Bis Ende 2004 sollen schrittweise für weitere Teile der Preisstatistik hedonische Methoden genutzt werden. Der hedonisch berechnete Teilindex für Personalcomputer zeigte im Juni 2002 eine Preisveränderung gegenüber dem Vormonat von – 4,6 %. Nach dem traditionellen Verfahren der Qualitätsbereinigung in Deutschland würde die Preisänderungsrate für Personalcomputer bei – 5,1 %, d.h. um 0,5 Prozentpunkte niedriger liegen. Das Verhältnis zwischen hedonischem und traditionellem Computerpreisindex folgte im Juni 2002 allerdings nicht dem "typischen" Muster: Berechnungen für die zehn zurückliegenden Monate zeigen, dass ein mit hedonischer Qualitätsbereinigung berechneter Preisindex für Personalcomputer in diesem Zeitraum im Durchschnitt etwas stärkere Preissenkungen ausweist als der entsprechende Index mit traditioneller Qualitätsbereinigung: Der hedonische Index ist im Vormonatsvergleich durchschnittlich um 1,1 Prozentpunkte stärker zurückgegangen. Durch Qualitätsbereinigung wird in der Preisstatistik erreicht, dass "Gleiches mit Gleichem" verglichen wird und nur die reine Preisänderung – unbeeinflusst von Qualitätsänderungen – in die Teuerungsrate eingeht. Qualitätsbereinigungen werden in der deutschen amtlichen Preisstatistik seit jeher durchgeführt. Die hedonische Methode ist ein besonderes Verfahren der Qualitätsbereinigung und eignet sich vor allem für innovative technische Güter, die einem raschen Fortschritt unterliegen und die nicht über einen längeren Zeitraum mit identischer Qualität beobachtet werden können. Bei der hedonischen Qualitätsbereinigung wird ein Gut gedanklich in Qualitätseigenschaften zerlegt und dann mit Hilfe der so genannten Regressionsanalyse der Einfluss dieser Qualitätsmerkmale auf den Preis ermittelt. Dadurch können diejenigen Preisänderungen, die nur auf qualitativen Veränderungen bestimmter Eigenschaften beruhen, von den reinen Preisveränderungen rechnerisch getrennt und eliminiert werden. Weitere Auskünfte erteilt: Dr. Stefan Linz,
http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2002/p2450051.htm ----------------------- Soweit die offiziellen Angaben. Jedoch kann man dies auch ein wenig anders sehen. Statistische Schönfärberei bei den amerikanischen Konjunktur- und Wirtschaftsdaten
Bei näherer Betrachtung fällt dann schnell
auf, dass die Statistiker in Amerika einen wesentlichen Anteil
an den guten Wirtschaftsdaten haben. Da wird nicht einfach wie in Europa
nach streng mathematischen Regeln vorgegangen, sondern der sogenannte hedonische
Ansatz gewählt. Hiermit wird erreicht, dass auch angebliche oder
reale Qualitätsverbesserungen in die Berechnung der Inflationsrate
und des Wirtschaftswachstums einfließen. Qualitätssteigerungen
werden nach der "hedonischen Methode" in der Statistik automatisch als
Preissenkungen
gewertet.
Seit einigen Jahren werden außerdem Software-Ausgaben der Industrie bei der Berechnung des US-Brutto-Sozialprodukts nicht mehr wie in anderen Industrienationen üblich als Kosten, sondern als Investitionsausgaben gebucht. Damit erhöht sich das von den Statistikern errechnete Sozialprodukt dann auf dem Papier noch einmal um ca. 70 Mrd. Dollar pro Jahr. Allein dieser Betrag entspricht in etwa 1 Prozent des gesamten amerikanischen Brutoinlandsprodukts. Die Berechnungsmethode für die Wirtschaftsdaten in Amerika hat die Deutsche Bundesbank bereits in ihrem Monatsbericht vom August 2000 (Seite 8) sehr kritisch gewürdigt und festgestellt, das in den US-Konjunkturzahlen ein erheblicher Anteil von fiktivem Wirtschaftswachstum enthalten ist. Experten gehen davon aus, dass etwa ein Drittel des von der amtlichen Statistik belegten Wirtschaftswachstums auf derartigen Manipulationen beruht. Inzwischen macht bereits das Wort vom "amerikanischen Wohlstand durch Buchführung" die Runde (Neue Solidarität Nr. 37/2000). Denn die durch den hedonischen Ansatz bei der Statistik ausgewiesenen Dollar-Milliarden existieren in Wirklichkeit nicht und stehen daher weder für den Konsum noch für Investitionen zur Verfügung. Sie werden jetzt mit Recht fragen, welchen Nutzen die US-Regierung aus diesen Manipulationen zieht. Hier gibt es hauptsächlich zwei Gründe: Zum einen wird der eigenen Bevölkerung ein solides Wachstum vorgespiegelt und damit der angebliche Erfolg der Wirtschaftspolitik dokumentiert. Zum anderen erfolgt die Manipulation ganz gezielt, um die US-Wirtschaft im Ausland als wachstumsstark erscheinen zu lassen. Nur so lassen sich nämlich die jährlich zur Finanzierung des amerikanischen Leistungsbilanzdefizits erforderlichen 300 bis 400 Mrd. Dollar aus dem Ausland anlocken. urbs-media Praxistipp: Für Kapitalanleger, die auf die anspringende Konjunktur in den Vereinigten Staaten setzen, bedeuten die geschönten US-Statistiken ein klares Warnsignal. Der dortige Aufschwung wird von der offiziellen Statistik krass überzeichnet und findet in der Realität derzeit weitgehend keine Entsprechung. Das Phänomen ist in Deutschland auch nicht völlig unbekannt, wie sporadische Presseveröffentlichungen (z.B. in der Financial Times vom 28.3.2001 und in der Börsenzeitung vom 19.1.2001) belegen. Unserer Meinung nach wird die Diskrepanz zwischen der amtlichen Statistik und der realen Wirtschaftsentwicklung von den Anlegern außerhalb der USA derzeit aber noch viel zu wenig beachtet. Selbst der oberste Währungshüter der
USA Greenspan sorgt sich inzwischen wegen der Vorgehensweise der US-Statistiker,
da die amtlichen Zahlen für die US-Notenbank keine verläßliche
Grundlage mehr für deren währungspolitische Entscheidungen sind.
Da bleibt nur zu hoffen, dass die europäischen Staaten diese hedonische
Form der Wirtschaftsstatistik nicht auch bei uns einführen. Denn spätestens
dann würde sich die alte Weisheit bestätigen: "Traue keiner
Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast".
http://www.urbs.de/aktuell/anlage89.htm
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.....Aha ! Nicht in "ähnlichem" Umfang also. Keineswegs mit "keinem" oder nur "vernachläßigbarem" Umfang. Nur nicht in "ähnlichem" Umfang. Was nach meiner bescheidenen Auffassung "durchaus nennenswert" heißt. Ich erinnere nochmals an die USA: "Nicht in ähnlichem Umfang" wäre ja z.B. -rein spekulativ- schon die Hälfte der US-Verhältnisse. Nicht schlecht ! Jedenfalls scheinen mir die Jungs reichlich am Aufpumpen zu sein. Irgendwie hiefen die das BIP über die Nullkommanull. Wär' doch gelacht !!!..... Jedoch will ich nicht den Folgeabsatz unterschlagen: .....Quelle: WIRTSCHAFT UND STATISTIK Auf alle Fälle sollten wir den Aufbau dieser Potemkinschen Dörfer im Auge behalten !!! Noch Fragen ??
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